Sturzträume. Schlachtbänke
»Warum sollte ich dem Traum nicht zugestehen, was ich der Wirklichkeit zuweilen verweigere?«
Aus der Hand frisst der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde
Wir schälen die Zeit aus den Nüssen und lehren sie gehen:
Die Zeit geht zurück in die Schale
Im Spiegel ist Sonntag,
Im Traum wird geschlafen,
der Mund redet wahr
— Paul Celan
Aber wird im Traum geschlafen? Redet sein Mund wahr? Was, wenn er nicht schlafen kann — schlafloser Traum — ist für ihn die Wirklichkeit dann, was für uns Albtraum ist? M will es abschütteln! Der Traum, dessen Geschichte wir erzählen, ist eine solche »Albrealität«. Schlaflos sucht ihn die Geschichte vierer Menschen heim, deren Leben ihnen gleichfalls zum Albtraum geworden ist. Unterschiedliches hat sie ins Wartezimmer des Ministeriums geführt. Von seinen Gängen verschlungen, ins innere, in Maschinen verschleppt, hören sie das Muhen von Kühen und das Krähen der schwarzen Vögel. Bild um Bild hält den Traum wach, die Geschichte muss weitererzählt werden: Was erfahren Dennis, Ingmar, Heike und Vera beim Versuch, sich den Gängen zu entwinden? Und kann die Erzählung enden, der Traum zu träumen beginnen: Töte, stiehle schneller, liebe so viel du magst, du hast keinen Namen, die Leichtigkeit mit der alles geschieht ist ohne Maß. Alles ist nahe, die schlimmsten materiellen Bedingungen sind großartig. Die Wälder sind weiß oder schwarz, M muss niemals wachen.